Du glaubst, zum einen Controller zu sein und zum anderen in einem Familienunternehmen mitzuarbeiten, welches auf Blasmusikinstrumente spezialisiert ist, lässt sich nicht unter einen Hut bringen? Dann lies dieses Interview über Florian Reitemann, der das zu seinem beruflichen Werdegang gemacht hat.

Im Herbst 2010 begann Florian sein BWL-Studium an der HTWG Konstanz und schloss es 2014 mit dem Bachelor ab.
Florian schwelgt bis heute in sehr guter Erinnerung an sein Studentenleben in Konstanz, das ihn sowohl inhaltlich als auch persönlich sehr geprägt hat.
Das ganze Interview hinweg kommen wir immer wieder auf die Projekte zu sprechen, an denen er innerhalb des BWL-Studiums sowie auch außerhalb mitgearbeitet hat.
„Die Projekte haben viel gefordert und waren teilweise auch überfordernd und es war oft ein work load unter dem wir geächzt haben. Jedoch konnten wir dadurch eine Menge lernen. Zum Beispiel sich selbst effizient zu organisieren und wie man in vielen Situationen über den eigenen Schatten springen kann.“

„Die Projekte haben viel gefordert und waren teilweise auch überfordernd und es war oft ein work load unter dem wir geächzt haben. Jedoch konnten wir dadurch eine Menge lernen.“

An den Projektarbeiten gefiel ihm auch besonders das gemeinsame Arbeiten mit Kommilitonen und anderen Studenten: „Wir haben uns oft zuhause getroffen und haben das Projekt vorangebracht, aber auch beispielsweise zusammen gekocht“.
Aus seinem Studium hat Florian viele enge Freundschaften mitgenommen, zu denen er heute noch sehr regelmäßigen Kontakt pflegt.
Das familiäre Verhältnis innerhalb des Studiums, sowohl zwischen den Studierenden als auch zu den Professoren, ist für ihn ein Merkmal, welches die Konstanzer BWL von anderen Studiengängen abhebt.
Auf die Frage, ob er im Nachhinein etwas an seinem Studium ändern würde, muss er schmunzeln und zugeben „das ist im Nachhinein wohl leichter gesagt, als getan“, aber grundsätzlich würde Florian nichts anders machen, sondern rät aktuell Studierenden vor allem immer noch eine Schippe drauf zu legen, nicht nur, was das Studium angeht, sondern auch das Leben außerhalb davon.

„Ich war nie Typ Zahl oder Typ Mensch, ich war immer etwas dazwischen.“

 Für seinen beruflichen Werdegang hatte Florian während seines Studiums verschiedene Ideen und Optionen. Seine Herausforderung: „Ich war nie Typ Zahl oder Typ Mensch, ich war immer etwas dazwischen.“
Daher absolvierte er zunächst sein Praxissemester bei Hansgrohe in der Personalabteilung, was ihm sehr gut gefallen hat.
„Ich habe mein Praxissemester genutzt, um Klarheit zu bekommen“. Und dies rät er auch den aktuellen Studierenden. „Das Praxissemester ist da, um sich auszutesten. Gefällt mir die Art des Unternehmens, die Branche, die Abläufe und das gesamte Berufsbild?“
Er betont in diesem Zusammenhang immer wieder, wie wichtig es sei, viele Fragen zu stellen und jede Gelegenheit zu nutzen, selbst Gas zu geben

Da ihn aber auch die Zahlen reizten, entschied er sich nach seinem Bachelor in Konstanz zu einem Masterstudium in Regensburg in Finance, Accounting, Controlling und Taxation (FACT).

Nach seinem Master arbeitete Florian einige Monate für ein Fintech in München. Die Zeit bezeichnet er als sehr spannend und herausfordernd aber, vor allem aber auch als eine große Lernerfahrung, die er nicht missen möchte.
Da es von Anfang an aber klar war, dass dieses Projekt auf einige Monate begrenzt sein wird, ging es danach wieder zurück nach Regensburg, wo er als Vollzeit Controller anfing. Bei diesem Unternehmen arbeitet er bis heute, jedoch reduzierte er seine Arbeitszeit vor eineinhalb Jahren und fing an, parallel bei seinem Familienunternehmen mitzuarbeiten. Das Familienunternehmen, das Blasmusikinstrumente verkauft, vermietet und repariert unterstützt er bei jeglichen Arbeiten im kaufmännischen Bereich. Als Controller in Regensburg kümmert er sich um das monatliche und internationale Konzernreporting, aber auch um das Vertriebscontrolling im digitalen Umfeld. Aktuell führt er dort zudem als Projektleiter ein neues Reporting-Tool ein, um den aktuellen Reporting-Prozess transparenter und schneller zu gestalten.

„Es sind zwei sehr unterschiedliche Arbeiten und Arbeitgeber, aber das ist genau das, was mir Spaß macht, der Mix aus beidem.“

„Es sind zwei sehr unterschiedliche Arbeiten und Arbeitgeber, aber das ist genau das, was mir Spaß macht, der Mix aus beidem..“

Da Florian seit der Corona-Krise ausschließlich im Home Office arbeitet, ist eine gesunde Work Life Balance für ihn besonders wichtig. „Früher bin ich immer 15 Minuten zu Arbeit hin und wieder zurückgelaufen, das war perfekt um den Kopf frei zu bekommen.“
Das fällt nun leider weg. Doch auch durch Sport oder die Musik kann Florian gut abschalten. Das mit der Musik gestaltet sich seit Corona leider nur auch etwas schwieriger, da keine Musikproben stattfinden können.

Zum Abschluss beantwortet Florian noch die Frage nach seinem Lieblingsort während des Studiums in Konstanz. Jedoch kann er sich nicht ganz auf einen Ort festlegen. Zum einen war es die Strandbar der HTWG und der Seerhein, „dort sind damals immer wirklich gute Gespräche entstanden“. Zum anderen war für ihn die Kapelle im Jakobshaus ein Ort, an dem er Kraft tanken konnte. Des Weiteren sind ihm auch die Montagabende im Berrys noch sehr gut im Gedächtnis geblieben. Als letzten Ort nennt er aber die Fähre zwischen Konstanz und Meersburg, die er immer für seine An- und Abfahrten nach Hause genutzt hat. „Man hat sich einerseits auf zuhause gefreut, war jedoch auch wehmütig, weil man Konstanz verlassen musste. Dort habe ich oftmals die schönsten Sonnenuntergänge gesehen.“

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Autor: Witzke,Lea