Von der BWL zum Wein – Christian Kaiser


Von Konstanz über Neuseeland bis nach Rosswag: der Karriereweg von Christian Kaiser. Im Jahr 2009 machte er seinen Diplomabschluss an der Konstanzer BWL, heute ist er Geschäftsführer einer Winzergenossenschaft mit über 300 aktiven Mitgliedern.


„Ab dem Zeitpunkt war ich ganz angetan, da gab es gar keine andere Wahl mehr für mich und Konstanz war klar.“

Christians erste Wahl war Konstanz eigentlich nicht: er wollte eher technische BWL studieren und hat sich nur spaßeshalber an der HTWG beworben. Doch nach dem Auswahlverfahren war klar, dass er nach Konstanz zum Studieren gehen wollte. Das Auswahlverfahren hat ihm so gut gefallen, sagt er, einfach weil es etwas Anderes ist wie an anderen Fachhochschulen. Wertgeschätzt hat er sich gefühlt, auch weil nicht nur die Noten zählen. Während der Studienzeit hat Christian seinen Studienfreund Andreas Heck kennengelernt. Diese Verbindung besteht bis heute: gemeinsam machen die Beiden Projekte zusammen, wie zum Beispiel „Wine & Design“, eine Weinprobe mit Design-Aspekt.

Den Artikel über Andreas Hecks Karriereweg könnt ihr übrigens hier nachlesen: 
Andreas Heck

„Durch die BWL war es erst möglich, dass ich zum Wein kam.“

Zum Wein kam Christian damals tatsächlich durch die Konstanzer BWL. Zu seiner Zeit gab es unter der Leitung von Herrn Rosche und dem damaligen Geschäftsführer der Genossenschaft, ein CPC-Projekt (Career Project …) zum Thema „Genossenschaftswesen“. Auf dieses Projekt-Thema hat er später dann auch seine Diplomarbeit aufgesetzt. Danach ging es für Christian erst einmal für ein halbes Jahr auf ein Weingut nach Neuseeland. Schon immer war er fasziniert von diesem Land und machte dort seine erste richtige Erfahrung mit dem Wein. Danach war klar, dass er sich gerne in der Weinbranche umschauen möchte. Und wie der Zufall es so wollte, hat es ihn zurück nach Rosswag verschlagen. Anfangs sollte es erstmal nur für ein halbes Jahr werden, als Vertretung einer Mitarbeiterin. Aus diesem halben Jahr sind später sieben Jahre geworden und heute ist Christian Kaiser Geschäftsführer der Genossenschaft in Rosswag.

Als Geschäftsführer übernimmt er vor allem die Verwaltung der 300 aktiven Winzer. Für ihn ist gerade das Besondere an einer Genossenschaft, dass die Mitglieder zugleich Mitarbeiter, aber im Prinzip auch Chef sind – das ist nicht immer einfach, aber sehr spannend, erzählt er. Christians Hauptthema neben der Verwaltung ist der Vertrieb und vor allem das Marketing im Bereich der Veranstaltungen. Neben vielen Weinerlebnissen, wie zum Beispiel speziellen Weinproben im Heißluftballon oder auch auf dem Segway, betreut er Weinbauprojekte und die Sortimentsplanung.

„Mittlerweile ist es viel schöner am Rhein zu sitzen und einen Kaffee zu trinken.“

Wohin Christian zu seiner Studienzeit in Konstanz noch in der damaligen Kneipe „Casba“ unterwegs war und auf einen Kaffee im Vogelhaus vorbeigeschaut hat, findet er es mittlerweile viel schöner einfach nur an den Rhein zu sitzen mit einer Tasse Kaffee. Zurück nach Konstanz kommt er sehr gerne, wie auch im Oktober zum Kick-off-Meeting eines CPC-Projektes, welches er dieses Jahr den Studierenden der Konstanzer BWL anbietet. Christian hat damals durch die BWL die Chance bekommen und möchte dies nun auch den Studierenden an der Hochschule ermöglichen.

„Die Zeit, die man mit den Studenten hat und auch das Studium zu erleben, das ist was man mitnimmt und wo man sich platziert.“

Was Christian gelernt und vertieft hat an der Konstanzer BWL war nicht unbedingt das Fachwissen, sondern eher Interesse, Engagement und sich persönlich zu entwickeln. Von zu Hause auszuziehen und die Zeit, die er im Studium hatte, zu erleben hat seine Persönlichkeit weiterentwickelt. Für ihn besonders wichtig ist ehrliches Engagement und Leidenschaft, dann funktionieren die Dinge auch, sagt er.

Seine „Work-Life-Balance“ hält Christian besonders dann im Ausgleich, wenn er Zeit mit seiner Familie verbringt. Auch wenn es nicht immer einfach ist, wie er aus Erfahrung erzählen kann, ist es wichtig sich Zeit zu nehmen für andere Dinge. Einen festen Mittag blockt er für seine Tochter, denn ihr Lächeln macht ihn glücklich. Und auch seine Frau unterstützt ihn und gibt ihm Rückhalt.

Christians Tipp an alle Studierende:

„Das Studium genießen! Sich nicht in unwichtige Dinge verbeißen, sondern rausfinden was wichtig ist.
Einfach: Das Studium leben!“