Zwei Berufe, ein Mann – Gordon November


Das Klavier und der Bürotisch – zwei Welten, aber eine Person, die dahintersteckt: Gordon Buschle (Künstlername: Gordon November). 2010 macht er sein Diplom an der Konstanzer BWL, parallel dazu gründet er das Familienunternehmen mit und natürlich ist sein dauerhafter Wegbegleiter – die Musik – immer mit dabei. Heute ist er erfolgreicher Pianist, Sänger- und Songwriter und gleichzeitig Unternehmensnachfolger der „Rita Leibinger GmbH & Co. KG“.

Sein Künstlername verdankt Gordon übrigens seinem Geburtsmonat November.

Mit diesen Worten erzählt Gordon wie und warum er damals zur Konstanzer BWL kam. Er wollte sich über das Wirtschaftliche informieren, denn Musik machen konnte er ja schon. Sein damaliger Arbeitgeber „Marquardt“ arbeitete mit der FH in Konstanz schon länger zusammen und empfahl ihm diese als besonders herausragend. Im März 2006 startet er das Studium der Betriebswirtschaftslehre an der HTWG.

„Musik machen konnte ich schon, aber das ganze Business selber, habe ich natürlich noch nicht so draufgehabt.“

„An diesem Sonntagmorgen bin ich alleine zur FH hingegangen und war dann bis nachts um 3 Uhr mit den ersten Freunden unterwegs.“

Mit einem Lächeln erinnert sich Gordon an den Erstsemesterempfang zurück und erzählt von der Tradition, die bis heute noch anhält: bei vielen Kennen Lernspielen, einer Vorstellungsrunde mit einer Kiste Bier und dem Ende im Café Endlicht lernen sich die „BWL-Erstis“ kennen. Bis nachts um 3 Uhr ist er mit den ersten Freunden in den Studentenwohnheimen von Konstanz unterwegs.

Bis heute bereut Gordon die Entscheidung Betriebswirtschaftslehre zu studieren nicht – ganz im Gegenteil. Wogegen er am Anfang eher ein bisschen skeptisch war, da die Konstanzer BWL eher wenig mit Musik und Marketing zu tun hat, merkt er mit der Zeit, dass er in diesem Bereich das meiste von selbst lernt.

„Die wirklich wichtigen Dinge und auch die unschönen Dinge habe ich dann in Konstanz gelernt.“

Je mehr er im Berufsleben drin ist, desto mehr schätzt Gordon die Ausbildung an der FH in Konstanz. Die Verbindung zur Musik begleitete ihn jedoch über das ganze Studium hinweg. So erzählt er von seinem Praxissemester bei Sony Music in München. Ein halbes Jahr lang vermarket er Musiker, von den Scorpions bis hin zu Peter Maffay – einige von ihnen trifft er sogar persönlich. Für Gordon ist das Praktikum eine gute Sache, die Denkweise und wie man an komplexe Themen herangeht lernt er an der FH – das Handwerkszeug dazu dann in der Praxis.

Hingegen Gordon direkt nach dem Studium noch lang in Konstanz unterwegs war, um die Engagements, die sich während des Studiums ergeben haben weiterzuführen, nimmt er die Stadt heute ein bisschen anders wahr. Er liebt sie noch immer und lässt sich bei einem Besuch ein Stück Kuchen in der Hafenmeisterei auf keinen Fall entgehen.

„Ich habe einen einfacheren Draht zu den Managern in den Plattenfirmen bekommen, weil wir einfach die gleiche Sprache sprechen.“

Gordons wichtigstes Handwerk ist seine Denkweise, die er in Konstanz gelernt hat: Selbstständig werden im Denken und sich nicht darauf verlassen, dass andere einem irgendetwas abnehmen, sondern selbst Verantwortung übernehmen und in sich selbst in Frage stellen – das ist der Schlüssel zum Erfolg.
Gordons Hobby – das Laufen: „Die Laufschuhe, die kann man halt immer mitnehmen. Dann geht man am Morgen bevor es losgeht laufen und sieht auch sofort etwas von der Stadt.“

Und auch in der Musikbranche kann Gordon immer wieder von seinem BWL-Studium profitieren. Er macht das ganze Management um seine Musik herum selbst und trifft auch jede Entscheidung selbst. Dadurch muss er Verantwortung übernehmen, aber genau das ist, was er an der Konstanzer BWL immer wieder gelernt hat.

Zu Gordons Erfolg hat eine Schule jedoch besonders beigetragen: die Celler-Schule. Bis heute steht er mit ihr in Kontakt und hat ihr viel zu verdanken. Als Vorstandsvorsitzender des Fördervereins trägt er nicht nur mit seinem musikalischen Wissen bei. Als Betriebswirtschaftler treibt er Stiftungs- und Fördergelder auf und leistest so seinen Beitrag, damit der Nachwuchs weiter gefördert werden kann.

Die Celler-Schule wählt jährlich die 10 besten Nachwuchssongtexter und fördert sie in einem speziellen Trainingscamp, in dem sie von den aktuell besten Songwritern unterrichtet werden.

Seit seiner Gründung arbeitet Gordon im Management des Familienbetriebs mit. Hingegen er am Anfang eher nur Geld dazu verdienen wollte und musste, da die Musik auch Geld gekostet hat, wurde er relativ schnell so tief in die Prozesse des Unternehmens mit reingezogen, dass klar war, dass er Teil bleiben musste und vor allem auch wollte. Heute ist das florierende Unternehmen parallel zu seiner Musikkarriere ein großer Teil aus dem er sich nicht mehr zurückziehen möchte.

Das familieneigene Unternehmen, die Rita Leibinger GmbH & Co. KG, ist das weltweit erste Unternehmen, welches in Serienproduktion 3D-Implantate aus Titan für Tiere herstellt. Diese werden zum Beispiel bei einem Bandscheibenvorfall oder aber auch Kreuzbandrisses eines Tieres eingesetzt.

Die Verbindung zwischen seiner Musik und der Arbeit im Unternehmen ist für Gordon kein Problem. Schon immer ist er gewohnt viel zu arbeiten. Noch heute kommt er ganz viel zu seiner Musik: zurzeit spielt er fast jedes Wochenende auf einem anderen Festival, zum Beispiel im Schlagerbereich. Aber Gordon braucht die Musik und kann sich nicht vorstellen jemals damit aufzuhören.

„Aber es muss halt Spaß machen. Wenn es kein Spaß machen würde, würde ich es auch nicht machen.“

Gordons Tipp:

Er empfiehlt kleinere Unternehmen – Kreativität und Ideenfreiheit wird in solchen Firmen gerne aufgenommen und umgesetzt.