Sie gestaltet Politik – Angelika Kubiak


Im Jahr 2012 absolvierte Angelika Kubiak ihren Bachelor-Abschluss an der Konstanzer HTWG – heute arbeitet sie als Parlamentarische Referentin für eine deutsche Abgeordnete im Europäischen Parlament in Brüssel. Aufgrund der weiten Entfernung zwischen Brüssel und Konstanz ist ein Besuch in Konstanz leider schwierig – dennoch denkt sie gerne an die Zeit in Konstanz zurück und erzählt von ihrem Werdegang von der Schule bis heute.

Angelikas Weg war, wie sie selbst sagt, nicht der gerade Weg: nach ihrem Realschulabschluss beginnt sie die Ausbildung zur Industriekauffrau bei dem mittelständischen Unternehmen Michael Wenz GmbH in Ihrer fränkischen Heimat. Schnell merkt sie, dass sie gerne mehr über die betriebswirtschaftlichen Prozesse lernen will. In ihrer Freizeit macht sie per Fernstudium ihr Fachabitur und findet über das Internet die Hochschule in Konstanz. Der erste Eindruck beim Auswahlverfahren hat sofort überzeugt und so stand nach dem Assessment-Center für Angelika fest, dass sie auf jeden Fall nach Konstanz will.

„Und für mich stand fest: Ich will auf jeden Fall nach Konstanz.“

Neben dem Studium arbeitete Angelika damals als studentische Hilfskraft bei der Familien-Service-Stelle auf dem Campus. Sie unterstützte Familien von Studierenden, aber auch Professoren bei Wohnungssuche. Auch wenn es „nur“ ein HIWI-Job war, sagt Angelika, habe sie viel gelernt. Persönlich hat es sie weitergebracht, einen Job während des Semesters zu haben, und ihre Organisationsfähigkeiten unter Beweis zu stellen.

„Ich denke gerne an Konstanz zurück.“

Nach Konstanz zurück hat Angelika es leider seit dem Abschluss nicht mehr geschafft. Sie denkt jedoch gerne an die Zeit in Konstanz zurück – und an die Abende in der Konstanzer Studentenkneipe „Heimat“. Schon am ersten Abend nach der Einführungsveranstaltung an der FH war das der Anlaufpunkt bis hin zum Studienende.

Nach ihrem Abschluss im Jahr 2012 geht Angelika für ihr Masterstudium im Bereich „Management Science“ an die Freie Universität Brüssel, Belgien. Die Entscheidung für ein Masterstudium im Ausland fiel bereits nach ihrem Auslandssemester in Halifax, Kanada, da sie die internationale Erfahrung als sehr positiv empfand.

Gleich im Anschluss beginnt Angelika ihren ersten Job als Steuerberaterin bei Deloitte. Für fast drei Jahre arbeitet sie im Bereich der internationalen Umsatzsteuerberatung. Ein besonderer Aspekt hierbei war die Arbeit in einem internationalem Team – genau das, was Angelika gesucht hat. Das Expat-Leben in Brüssel vergleicht sie ein bisschen mit dem Erasmus-Leben: „Brüssel ist ein Schmelztiegel von Menschen aus der ganzen Welt – nur die Partys werden etwas weniger.“ Dieses Leben und die Stadt Brüssel zeigte sie sogar einmal bei einer Stadtführung Herrn Professor Rosche und seiner Gruppe von ILDP („International Leadership und Development Program“).

„Der Haushaltsausschuss ist unter anderem an der Beschießung des Europäischen Haushaltes beteiligt. Es ist sehr spannend direkt die politischen Entscheidungsprozesse mit zu erleben.“

Heute ist Angelika im Europäischen Parlament als politische Referentin für die deutsche Abgeordnete Monika Hohlmeier tätig. Sie arbeitet inhaltlich am Haushalt der Europäische Union und unterstützt damit Frau Hohlmeier im Haushaltsausschuss und Haushaltskontrollausschuss. Ihre Arbeit reicht dabei von der wirtschaftlichen Analyse und Kontrolle von Projekten und Budgetposten zur Vorbereitung von Gesetzgebungsvorschlägen. Direkt in die politischen Prozesse eingebunden zu sein und durch ihre Arbeit das Leben der Bürger verbessern zu können, ist ein großer Anreiz an dieser Tätigkeit.

„Die Fähigkeiten, die ich während meiner Zeit in Konstanz gelernt habe, wie mich gleichzeitig mit vielen verschiedenen Themen zu beschäftigen, mich schnell mit neuen Themen anzufreunden und vor allem vielseitiges Interesse zu haben, das kann ich in meinem Beruf einsetzen.“

Ihre betriebswirtschaftlichen Kenntnisse aus dem Bachelorstudium muss Angelika zwar nicht tagtäglich anwenden. Aber die während des Studiums in Konstanz erlernten Fähigkeiten, wie beispielsweise ein gutes Zahlenverständnis, die schnelle Einarbeitung in neue Themen oder der Umgang mit Gesetzestexten, helfen ihr noch heute.

Heimweh ist für Angelika nach fünf Jahren in Brüssel kein Thema mehr. Allerdings sehnt sie sich ab und zu nach den kleinen deutschen Dingen, wie gutem deutschen Brot. Sie hat sich in das Land und das Leben in Brüssel sehr gut integriert und fand Freunde aus aller Welt, mit denen sie gerne ihre Freizeit verbringt. Ein wichtiger Faktor zur Integration war hierbei das Lernen der Landessprachen: während Englisch bereits Arbeitssprache im Rahmen des Studiums und auch im späteren Job war, spricht sie mittlerweile auch Niederländisch und Französisch.

„Work-Life-Balance: Wichtig für Angelika ist es, sich einen Ausgleich zum Job suchen – Sport machen und Freunde treffen, zum Beispiel zur „After-Work-Party“ am berühmten „Place de Luxembourg“ vor dem Parlament, das macht ihr Spaß.

Angelikas Tipp:

Die Studienzeit nutzen und vor allem die Möglichkeit ins Ausland zu gehen, sei es für ein Praktikum oder ein Teil des Studiums an einer Partneruniversität.