Der Patient steht für ihn im Fokus - Stefan Kotthof


Stefan Kotthoff, aufgewachsen im Sauerland und Vater von vier Kindern ist Bereichsleiter bei der Roche Diagnostics GmbH. Mit einem Team von ca. 40 Leuten ist er sowohl verantwortlich für den deutschlandweiten Produktions- Einkauf, als auch für den weltweiten Frachten- Einkauf mit einem jährlichen Einkaufsvolumen von ca. 600 Millionen Euro. Roche ist ein globales Healthcare- Unternehmen mit einer Vorreiterrolle in der Erforschung und Entwicklung von Medikamenten und globaler Marktführer bei Diagnostika.

Aber fangen wir von vorne an! Bevor Stefan sein Diplom in der Betriebswirtschaftslehre mit dem Schwerpunkt Logistik in Konstanz 2004 anfing, absolvierte er sein Vordiplom in Wirtschaftswissenschaften an der Universität in Paderborn. Nach Abschluss des Vordiploms hat er sich entschlossen an eine Fachhochschule zu gehen, um eine möglichst praxisnahe Ausbildung zu erhalten. Die Wahl fiel auf Konstanz, nicht nur wegen der Rheinlage, sondern auch wegen exzellenten Kritiken des Studienganges. An der HTWG hat er besonders die „Hands-On Attitude“, die fundierten Logistik Grundlagen, die tolle Community und den gesunden Schuss Pragmatismus genossen. „Die SAP-Kurse bei Prof. Dr. Benz und meine Werkstudententätigkeit bei Cilag (Johnson & Johnson) zum Beispiel haben mir meines Erachtens als Absolvent ohne große Berufserfahrung die Tür bei einem Weltmarktführer geöffnet und waren Gold wert!“ Bei Roche wurde er dann einfach in das kalte Wasser geworfen und hat von Anfang an Verantwortung übernehmen müssen.

Für Stefan die wichtigsten Soft-Skills im Leben einer Führungskraft:
  • Empathie, um Menschen zu begeistern
  • Zuhören und erklären, um die Bedürfnisse zu verstehen und die Beweggründe von Entscheidungen zu erläutern
  • Mut und Ausdauer, um notwendige Entscheidungen umzusetzen und Veränderungen voranzutreiben

Nur zwei Studierende aus dem Jahrgang haben sich damals für die Vertiefung Logistik angemeldet. Dies war sehr intensiv und hat eine enge Abstimmung mit seinem Kommilitonen Christian bedarf, ob die Vorlesung von Prof. Dr. Hadamitzky in der ersten Stunde wirklich so wichtig ist an Tagen nach Studi- Feiern. Aber bereut hat er es keine Minute. Der Einkauf bietet sowohl vielfältige Herausforderungen und Gestaltungsmöglichkeiten als auch Schnittstellen zu allen Bereichen in einem Unternehmen, als natürlich auch die Schnittstelle zu externen Lieferanten und Partnern.

Schon während dem Studium in Konstanz wurde sein Hunger auf das Ausland durch einen sechsmonatigen Auslandsaufenthalt in Cambridge geweckt.

„An der Partneruniversität in Cambridge konnte ich meine Englischkenntnisse verbessern und habe Leute aus vielen Kulturen kennengelernt. Neben dem Studium habe ich als Barkeeper in einem der bekanntesten Pubs in Cambridge gejobbt. Klar, auch da habe ich viel gelernt…“

Nach mehreren Jahren globaler Einkaufs- und Projekttätigkeit sowie Führungsaufgaben als Gruppen- und Abteilungsleiter bei Roche in Penzberg/Oberbayern, ergab sich dann die Möglichkeit auf ein 4-jähriges Auslandsassignment in Tucson, Arizona. Stefan und seine damals schwangere Frau handelten nach dem Motto „wenn nicht jetzt? wann dann!“ Das Leben und Arbeiten in Amerika war sehr aufregend und lehrreich. In Stefan’s Team vor Ort arbeiteten Kollegen aus USA, Mexiko, Guatemala, Indien, China und Deutschland gemeinsam erfolgreich zusammen. Die kulturelle Mischung war zwar manchmal eine Herausforderung (Zeitmanagement, Kommunikation, Genauigkeit, Verhandlungsansätze), aber langfristig eine Bereicherung in der Strategieentwicklung und erfolgreichen Umsetzung von Projekten. Die amerikanische, sehr lösungsorientierte „Just do it“-Attitude ist ein ständiger Begleiter in seinem jetzigen Aufgabengebiet in Deutschland um Widerstände aus dem Weg zu räumen und flexible Lösungen für immer neue Herausforderungen zu generieren.

Seit ca. 1,5 Jahren arbeitet Stefan nun am Standort Mannheim, noch immer für den gleichen Arbeitgeber. Die Aufgaben und Verantwortungen ändern sich ständig, aber es macht immer noch viel Spaß für Roche zu arbeiten. Als Vater von vier Kindern ist es ein täglicher Spagat zwischen Job und Familie. Doch eine offene Kommunikation mit seinem Chef, gegenseitiges Vertrauen und auch Mobil Working machen diesen Spagat möglich. Trotz viel Verantwortung und vieler Dienstreisen kann er so dennoch viel Zeit mit seiner Familie, die absolute Priorität hat, verbringen.

Übrigens: Stefan hat eine Alumniveranstaltung genutzt um durch einen ehemaligen Kommilitonen, der bereits bei Roche arbeitete, mehr über Roche zu erfahren und sich auf das Assessment Center vorzubereiten!
Autor: Max Blaser, BWB1 im Wintersemester 2018/19